Video-Besprechung
von Jean-Michel Van Schouwburg
https://orynx-improvandsounds.blogspot.com
La revue francaise - Übersetzung aus dem Französischen von Beate Blasius
Die Musik und die Bilder formen hier ein Paar. In der Galerie hängt jedes Bild auf Papier 30 x 40 cm groß neben dem, mit dem es ein Paar bildet, entweder aufgrund einer innewohnenden Bewegung, der Komposition, der Farben, des Motivs oder der angewandten Technik.
Die Künstlerin Ebba Jahn hat für den Posaunisten Paul Hubweber einen Rahmen, einen Parkur geschaffen, in dem seine Musik durch Improvisationen entstehen kann.
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Jean-Michel Van Schouwburg - Vocalist |
Die Musik und die Bilder formen hier ein Paar. In der Galerie hängt jedes Bild auf Papier 30 x 40 cm groß neben dem, mit dem es ein Paar bildet, entweder aufgrund einer innewohnenden Bewegung, der Komposition, der Farben, des Motivs oder der angewandten Technik.
Die Künstlerin Ebba Jahn hat für den Posaunisten Paul Hubweber einen Rahmen, einen Parkur geschaffen, in dem seine Musik durch Improvisationen entstehen kann.
Dies geschieht im Einklang mit den vielen Bildpaaren, ganz im Augenblick, sein musikalisches Denken und Handeln strukturierend. Ein musikalischer Spaziergang im Sinne Bilder einer Ausstellung, einer Komposition von Modeste Mussorksky- Der Musiker, der hier solo spielt, lässt sich von dem was er sieht und beobachtet inspirieren. Er lässt seinenEmotionen freien Lauf und seine Improvisationen und seine spontanen Kompositionen folgen nur seinen Referenzen, seiner musikalischen Praxis und seiner Imagination.
Die ausgestellten Werke von 24 KünstlerInnen umfassen ein weites Spektrum verschiedener Interessen und Vorstellungen, die man üblicherweise mit „abstrakter Kunst“ bezeichnet, Öl, Graphit, Aquarell, Acryl, Fotos, sich wiederholende und wechselnde Muster und
Bewegungen, verschlungende oder zarte Vegetationen, Verzerrungen oder Beschwichtigungen. Sollte noch hinzugefügt werden, dass mehrere Videos von Ebba Jahn improvisierte Musik und Free Jazz zeigen, brilliant in dem Film Rising Tones Cross (1984) umgesetzt.
Wenn man sich noch einmal die 27 Minuten mit geschlossenen Augen anhört, beeindruckt die Kohärenz der einzelnen Improvisationen, die sich allmählich zu Teilen eines großen, poetischen und sensiblen Werkes (Posaunenstücks) zusammensetzen, melodische Sonoritäten, hervorgehend aus dem Jazz und der improvisierten Musik. In jeder Komposition wählt der Posaunist ein Element aus dem Bildpaar: Form, Farbe, Textur, Rhythmus, Raum, interpretiert es nach und nach musikalisch, frei heraus, fast nachahmend, elliptisch, tangential, sich entfernend. Wir hören die blaue Farbe in ihren Nuancen, das pointillistische Detail, die Bewegung der Linien, den Fluss des auf dem Papier gefärbten Wassers. Den Betrachtern steht es frei zu erraten auf welches Bildelement der Musiker sich bezieht. Die HörerInnen die MalerInnen, der Musiker und Sie selbst, die sich das Video anschauen, haben die Freiheit, die Entwicklung des Dialoges in Zeit und Raum zu verstehen und zu interpretieren. Der Besuch der Paper Pairs endet mit einer Melodie, einem unendlichen Reim, der die letzten Eindrücke von Paul Hubweber und die Emotionen des Betrachters zusammenfasst, indem er sich im Raum plaziert, mit dem Rücken zur Ecke des Saales und sich dem aufgeschlossenen undstaunenden Publikum zuwendet. Wenn auch jedes Bild die kreative Arbeit des Musikers beeinflusst hat, verstärkt seine Musik die Realität der Austellung und transzendiert sie.